3 Tage grandiose Jubiläumsfeier im Sängerheim
Unsere Jubiläumsfeier war grandios !!!!
Am Freitag, 09. Juni 2017 fand der Kommersabend statt, der mit dem „Festchoral“ den der Männerchor vortrug, eröffnet wurde.
Der 1. Vorsitzende Bruno Dobhan begrüßte alle Ehrengäste aus Politik und Wirtschaft, die langjährigen Geschäftspartner der Sängervereinigung, die Sänger/innen mit ihrem Chorleiter und alle Anwesenden aufs herzlichste.
„40 Jahre Chorproben und Veranstaltungen im eigenen Haus, 40 Jahre ein Versammlungsort auch für die Gemeinde, andere Vereine und Verbände, 40 Jahre ein Ort der Begegnung für alle Bürgerinnen und Bürger, so stellt sich heute unser Sängerheim dar. Je stärker sich die Sängervereinigung mit ihrem Heim präsentieren kann, desto besser und aktiver kann sie sich im gesellschaftlichen und kulturellen Leben der Gemeinde einbringen und für festliche Veranstaltungen der verschiedensten Art ihr Heim zur Verfügung stellen. Doch in erster Linie war es den damals Verantwortlichen wichtig, ein Haus für den Gesang und die Musik zu bauen“, so der Vorsitzende.
Zum Andenken an die Verstorbenen der Sängervereinigung verharrten alle in einer Schweigeminute.
Nach der Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden Bruno Dobhan, sang der gemischte Chor die russische Volksweise „Wenn der Abendwind leise weht“ und das Lied „Im schönsten Wiesengrunde“, in Anlehnung daran, dass das Sängerheim einst auf einem Wiesengrundstück erbaut worden ist.
Anschließend berichtete unser Mitglied und langjähriger früherer Kasenwart, Erwin Belohlavek ausführlich über die Entstehung, die Anfänge und auch über die Gegenwart des Sängerheims. Sein langer aber auch sehr kurzweiliger Vortrag war mehr als interessant, alle waren mucksmäuschenstill und während seiner akribisch zusammengestellten Ausführungen hätte man eine Stecknadel im Sängerheim fallen hören können.
Hier einige Auszüge aus dem mehr als interessanten Vortrag:
„Verehrte Gäste, liebe Sangesfreundinnen und –freunde, bevor ich beginne, möchte ich, um Plagiatsvorwürfen vorzubeugen, darauf hinweisen, dass ich für meine Ausführungen die Chroniken, die Protokolle und die Aufzeichnungen aus dem Film von Christian Will „20 Jahre Sängerheim“ zu Rate gezogen habe. Auch habe ich meine eigenen Gedanken und Erinnerungen mit einfließen lassen.
In den Jahren 1970/71 hatte der Chor nur 22 aktive Sänger, davon waren meistens nur 15 – 17 Sänger bei den Proben. Vermögend war der Verein mit 320,– DM Bargeld und einer Rücklage von 3.000,– DM auch nicht. Das Vereinslokal war seit den 50-Jahren das Gasthaus Seinsheim unter seinen Besitzern Emil und Vroni Wolter.
Bei den Neuwahlen 1972 wurde August Rost als 1. Vorstand, Max Oschmann als 2. Vorstand, Arno Baust als Kassier und Adolf Rind als Schriftführer an die Spitze des Vereins gewählt, die im Teamwork verantwortungsbewusst, mit viel Idealismus und unter großen Zeitopfern den Verein in kurzer Zeit auf Erfolgskurs brachten. Aus einem Auszug des Vorstandsberichtes auf der Hauptversammlung 1973 heißt es dann: „Es ist uns gelungen, was keiner vor einem Jahr für möglich hielt und wovon wir nur träumen konnten, nämlich einen stolzen Chor von 40 aktiven Sängern auf die Beine zu stellen.
Bei einer Sitzung waren sich Vorstand und Ausschuss darüber einig, dass das Gasthaus Seinsheim, obwohl sich der Chor dort sehr wohl fühlte, mit seinen bescheidenen Räumlichkeiten einfach nicht mehr ausreichend für anspruchsvolle Singstunden war. Hinzu kommt, dass die Familie Wolter daran dachte ihre Pension als Hotel Garni umzubauen und das Lokal an einen Pächter zu vermieten. Ob wir nun wollten oder nicht, wir waren gezwungen uns nach anderen Räumlichkeiten für unsere Proben umzusehen.
So begann nun die Herbergsuche.
Viele Objekte boten sich an und wurden vom Vorstand in Augenschein genommen.
Eines Tages erinnerten wir uns an den Acker unseres verstorbenen Sangesfreundes Joseph Winzenhörlein. Wir streckten unsere Fühler aus und siehe da nach längerem Hin und Her war er bereit uns das Grundstück für 300,– DM auf 10 Jahre zu verpachten und uns zu erlauben, eine Baracke darauf zu stellen.
Der Vorstand war sich einig, dass es unverantwortlich wäre, auf einem auf 10 Jahre gepachteten Grundstück zu bauen. Er erhielt deshalb den Auftrag mit Herrn Winzenhörlein über den Kauf des Grundstücks zu verhandeln. Nach vier langwierigen Verhandlungen war man sich dann einig und wir konnten das Grundstück mit einer Fläche von 1790 qm zu einem annehmbaren Preis kaufen. Jetzt konnten wir mit unserem Architekten Erwin Holzinger nach mehreren Sitzungen in Ruhe an die gute Sache herangehen.
Die Berechnungen sahen vor, dass wir 60 % in Eigenleistung erbringen würden, das heißt, in Stunden umgerechnet mussten bei einem Stundenverdienst von 15,– -DM 8.933 Stunden Gemeinschaftsarbeit aufgebracht werden.
Der Bau beginnt
Nachdem nun die genehmigten Baupläne eingetroffen sind, konnte am 16. April 1977 mit dem Bau begonnen werden. Das Schnurgerüst wurde von Max Oschmann erstellt, die Bauleitung übernahm unser Vereinsmitglied und Bauunternehmer Walter Kütt. Er baggerte unsere Fundamente und Zuleitungsgräben für Kanal und Wasser aus. Ferner stellte er uns Baugerätschaften und Bauholz und vieles mehr kostenlos zur Verfügung.
Im Schnitt waren Samstag für Samstag ca. 23 Sänger oder Vereinsmitglieder am Bau tätig und auch an vielen Abenden unter der Woche waren zahlreiche Helfer vertreten. Rudi Hauck führte genau Buch über die geleisteten Arbeitsstunden. Es war eine Freude mit anzusehen, wie die Umfassungsmauern aus dem Boden wuchsen. Schon waren auch die ersten 1.000 Arbeitsstunden erreicht. Der Bau wuchs, wie kein anderer im Dorf. Hier konnte man beobachten wie Gesang und Freude am Lied das Arbeitstempo beschleunigte.
Der damalige Kassier Arno Baust besorgte für jeden Arbeiter genug zu Essen nach dem Motto: wer viel arbeitet, soll auch viel essen. Verpflegt wurden wir Samstag für Samstag kostenlos von unseren Vereinsmitgliedern Metzgermeister Wolz und Kuhn mit einer großen Tüte Wurst und das Brot erhielten wir von unserem Vereinsbäcker Winzenhörlein. Manchmal gab es auch Pellkartoffeln gestiftet und gekocht von unseren Sängerfrauen. Oft brachte man uns auch eine gute Suppe. Am Nachmittag gab es immer Kaffee und Kuchen von unseren Sängerfrauen. Das Bier für die Brotzeit spendeten Sänger und Gönner des Vereins, die entweder krank oder beruflich nicht an der Arbeit teilnehmen konnten. Hier noch eine kleine Bilanz die von Rudi Hauck notiert wurde. Es wurden 150 Kasten Bier und 1 ½ Zentner Wurst verzehrt. Nicht zu vergessen über 30 hausgebackene Kuchen und Torten und ungezählte Tassen Kaffee. Allen Spendern, insbesondere unseren örtlichen Metzgern und Bäckern, sowie den Sängerfrauen sei an dieser Stelle besonders gedankt.
Wenn uns auch manchmal die Arbeit fast über den Kopf wuchs, so vergaß man den Humor nicht, sang manchmal ein Liedchen, erzählte Witze und trank nach getaner Arbeit auch eins über den Durst.
Bereits nach 12 Wochen und bei ca. 4.000 freiwilligen geleisteten Arbeitsstunden fand dann am 17.Juli 1977 die Grundsteinlegung statt.“
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Nach dem Vortrag von Herrn Belohlavek gab es eine Diashow mit Bildern über den Bau des Heimes, die Klaus Krüger zusammengestellt hatte.
Der nächste musikalische Beitrag kam vom Männerchor „die alten Straßen“, mit einem kurzen Solo von Erwin Belohlavek.
Frau Bürgermeisterin Rosi Schraud betonte in ihrem Grußwort, dass das Sängerheim eine wichtige Säule im kulturellen Leben der Gemeinde darstellt. Auch für Landrat Nuß, den die Sängervereinigung bereits mehrfach für ihre „Weinlesung“ gewinnen konnte, ist das Sängerheim eine wichtige Begegnungsstätte für Jung und Alt.
Weitere Grußworte und Glückwunsche überbrachten Johannes Streit im Auftrag der CSU, der 1. Vors. der AWO Werner Köhler, Vors. d. Soldatenkameradschaft Klaus Krüger, und Kurt Jörg als Vors. der Sängergruppe WÜ-Land.
Der Chorleiter Stefan Demling lud alle Anwesenden zur wöchentlichen Chorprobe ein und meinte scherzhaft „Ihre Ausrede, Sie können nicht singen, bedeutet, dass Sie bei uns genau richtig sind“.
Nach einer kurzen Pause fanden die Ehrungen statt:
Vereinsehrungen:
Der Vorsitzende Bruno Dobhan ehrte Otto Bayer für 60 Jahre aktives Singen im Verein und Hans Singer für 40 Jahre. Beide erhielten eine Urkunde und ein Präsent.
Eine Urkunde und ein Präsent für treue Mitgliedschaft erhielten Helmut Hasch für 50 Jahre, Karin Frankenberger und Heinz Bär für 25 Jahre.
Ehrungen vom Fränkischen Sängerbund:
durch den Vizepräsidenten des Fränkischen Sängerbundes Paul Kolb
Kurt Jörg erhielt Dank-Urkunde für 70 Jahre Singen im Chor
Otto Bayer erhielt Dank-Urkunde für 60 Jahre Singen im Chor
Hans Singer erhielt für 40 Jahre Singen im Chor die Ehrennadel in Gold
Klaus Gill erhielt für 10 Jahre Singen im Chor die Ehrennadel in Bronze.
Ehrung vom Deutschen Chorverband:
(durch Vizepräsident des FSB Paul Kolb/stellv. Vors. Sängergruppe WÜ-Land Frau Will)
Eine ganz besondere Ehrung wurden unseren beiden Ehrenmitgliedern Kurt Jörg und Otto Bayer zuteil:
Kurt Jörg erhielt eine Urkunde und eine Ehrennadel für 70 Jahre aktives Singen im Chor, Otto Bayer erhielt eine Urkunde und eine Ehrennadel für 60 Jahre aktives Singen im Chor !
Vordere Reihe v.li. n. re:
Helmut Hasch, Karin Frankenberger, Kurt Jörg, Otto Bayer, Klaus Gill
Hintere Reihe v.li. n.re:
Hans Singer, Gitti Krüger, 2. Vorsitzende, Heinz Bär, 1.Bürgermeisterin Rosi Schraud, 1. Vorsitzender Bruno Dobhan, Landrat Eberhard Nuß, Dirigent Stefan Demling
Wir gratulieren allen Geehrten recht herzlich zu ihrer Auszeichnung und wünschen weiterhin viel Spaß beim Singen im Chor !
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Am Samstag, 10. Juni 2017 fand im voll besetzten Sängerheim ein Gottesdienst für die verstorbenen und lebenden Mitglieder der Sängervereinigung statt. Die Chöre sangen die „Bauernmesse“ von Anette Thoma auf, wofür sie großes Lob ernteten. Anschließend trafen sich alle im lauschigen Biergarten zum gemütlichen Beisammensein.
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Am Sonntag, 11. Juni 2017 gingen die Feierlichkeiten fröhlich weiter. Der Frühschoppen ab 10.00 Uhr war sehr gut besucht und am Nachmittag zeigten die Sängerinnen ihre Backkünste und die Besucher staunten über die reichhaltige Auswahl an feinen Torten und leckeren Kuchen.
Im übrigen wurde auch die Tagespflege in Estenfeld mit einer Kuchenspende bedacht, ebenso freuten sich die Besucher der Wärmestube in der Rüdigerstraße in Würzburg über Kaffee und Kuchen !
Ein weiteres Highlight war dann das „Wirtshaussingen“, das am Sonntag ab 18.30 Uhr stattfand.
Die Stimmung war super und die 5 Musiker der „Hädefelder Wirtshausmusik“, die regelmäßig beim „offenen Singen“ im Estenfelder Sängerheim den Saal füllen, waren mit Begeisterung dabei und erfüllten die musikalischen Wünsche der sangesfreudigen Gäste.
Nicht nur das Sängerheim war rappelvoll, auch der Biergarten war vollbesetzt mit Gästen, die alle lustig mit dabei waren und kräftig in die Lieder mit einstimmten.
Selbstverständlich wurde auch für das leibliche Wohl gesorgt: es gab frisch gegrillte Bratwürste, Brötchen, verschiedene leckere Brote, etc.
Hier ein herzliches DANKESCHÖN an unsere Helfer !!
Zwischendurch zeigten die Parforcehorn-Bläser aus Estenfeld ihr Können und begeisterten die Gäste. Nach dem „Wirtshaussingen“ spielten die Parforcehorn-Bläser noch einmal auf und beendeten mit ihrem beeindruckenden Auftritt das ereignisvolle Jubiläums-Wochenende.
Das Jubiläumsfest „40 Jahre Grundsteinlegung Sängerheim“ war rundum gelungen. Unsere Gäste waren zufrieden und vollauf begeistert – was die Vorstandschaft, die für die Organisation verantwortlich war – besonders freute !
Auch die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer/innen, hatten zwar alle Hände voll zu tun – aber das Lob der Gäste und die fröhlichen Gesichter – waren Lohn und Anerkennung zugleich.
Wir danken allen, die dazu beigetragen haben, unser Fest zu einem unvergesslichen Ereignis werden zu lassen.
……. Und es hat sich wieder einmal gezeigt: das Sängerheim ist wirlich eine Begegunsstätte für Jung und Alt und wird es hoffentlich noch lange bleiben !
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