„Weinlese“ ist Arbeit – „Weinlesung“ das pure Vergnügen !
„Im Glas den Wein, im Arm das Weib, das ist mein liebster Zeitvertreib“ mit diesen Worten begrüßte der 1. Vorsitzende, Bruno Dobhan, die Gäste und Ehrengäste zur traditionellen „Weinlesung“ im Estenfelder Sängerheim, das bis auf den letzten Platz besetzt war.
Der gemischte Chor sang das besinnliche Herbstlied „Abschied vom Walde“ und der Männerchor gab ein „Lob dem Frankenwein“ zum Besten, zu dem der leider viel zu früh verstorbene Gerhard Koch den Text geschrieben hatte.
Eine zünftige Brotzeit sorgte für eine gute Unterlage der anschließenden Weinprobe.
Der Kellermeister Friedrich Franz kredenzte die Weine vom Juliusspital Würzburg und erklärte als Fachmann die verschiedenen Rebenarten. Kabinettweine können 5, Spätlesen 10 Jahre lagern und edelsüße Weine sind nahezu unbegrenzt lagerfähig, was aber niemanden davon abhalten soll, diese zu genießen.
Manfred Hinkelmann, ehemaliger Gymnasiallehrer unseres Dirigenten Stefan Demling, nahm die Gäste mit auf einen Steifzug durch die Trinkpoesie. Bereits in der Antike besangen die Dichter den Wein als eine göttliche Gabe des Bacchus. „Das Wasser allein macht stumm, das beweisen im Wasser die Fische, der Wein allein macht dumm, das beweisen die Herren am Tische. Daher, um keines von beiden zu sein, trink‘ ich lieber Wasser vermischt mit Wein“, zitierte er Johann Wolfgang von Goethe. Zahlreiche Gäste im Sängerheim machten sich diesen Spruch zu eigen und bestellten zu ihrer Weinprobe eine Flasche Wasser, was der guten und lustigen Laune aber nicht schadete !
Im Gegenteil:
Volkmar Halbleib, MdL begeisterte alle mit seiner „Unterhaltung auf fränkisch“. Oder wussten Sie bereits, dass man die männlichen und weiblichen Babies auseinanderhalten kann, indem man die Farbe der Socken überprüft ? (kleiner Tipp: die Buben tragen blaue !)
Zwischen den Weinproben besangen der gemischte Chor, bzw. Männerchor der Sängervereinigung das „Schöne Frankenland“, „Ein Fass in einem tiefen Keller“ und tranken musikalisch „Auf euer Wohl“.
Der feurige „ungarische Tanz Nr. 5 und 6“, dargebracht vom gemischten Chor lud zur siebten und letzten Weinprobe, einem trockenen Spätburgunder ein. MdL Halbleib lobte den roten Tropfen in den Händen eines roten Politikers.
Mit dem vom Publikum beigeistert aufgenommenen Trinkspruch „Die Franken trinken Wein und Bier, aber Alkohol die Teufelbrüh‘ , trinken wir in Franken nie“ verabschiedete sich Herr Halbleib von der Bühne und erntete tosenden Applaus.
Nach dem Schlusswort des 1. Vorsitzenden Bruno Dobhan und dem gemeinsam gesungenen Steigerwaldlied ging die Weinlesung zu Ende. „Ein Weingefäß sobald es leer, macht keine rechte Freude mehr“ – so hoffen wir alle auf die „Weinlesung“ im nächsten Jahr und einen weiteren lustigen und unvergesslichen Abend im Estenfelder Sängerheim.
Der Vorsitzende der Sängervereinigung, Bruno Dobhan, bedankte sich herzlich bei Herrn MdL Volkmar Halbleib, Herrn Manfred Hinkelmann und Herrn Friedrich Franz für die kurzweilige Unterhaltung mit einem Präsent.
Danke auch an unseren Chorleiter Stefan Demling, sowie den fleißigen „Einschenkern“ und den flotten Bedienungen.